Die Getreideernte ist schon lange vorbei, die Kernen sind bereit zur Weiterverarbeitung. Doch wie ist die Ernte 2021 ausgefallen?
Hagelschlag hat viele Körner vor der Ernte abgeschlagen. Dennoch konnten wir folgende Mengen erfolgreich und trocken bei der Mühle von Samuel Stettler in Mamishaus abgeben:
- Dinkel 850kg von 50 Aren
- Weizen 2100kg von 60 Aren!
Dieses Jahr kein Dinkelmehl
Was nach viel tönt, relativiert sich vor allem beim Dinkel: Nach dem Röllen bleiben noch gerade 400kg, der Rest ging als Spelze weg. Diese Ausbeute ist sehr schlecht und auf zu kleine Kernen zurückzuführen. Es kann gut sein, dass gerade die grösseren Kerne vom Hagel abgeschlagen wurden. Wir werden uns dieses Jahr wohl auf Kernen und Vollkornmehl fokussieren, weil diese Menge nicht weit reicht.
Weizenmehl fast ohne Auswuchs
Doch neben dem Hagel mache auch die feuchte Witterung dem Getreide zu schaffen. Es kann dann vorkommen, dass einzelne Körner bereits in der Ähre wieder beginnen zu keimen. Man nennt dies Auswuchs. Technisch kann dies mit der sogenannten Fallzahl gemessen werden. Je nach Sorte und Fortschritt des Keimvorgangs kann aus dem Mehl nur noch schwer ein schönes, luftiges Brot gebacken werden. Im Schlimmsten Fall kann es sein, dass die Krume zusammenfällt und ein Hohlraum entsteht:
Aber wir hatten Glück im Unglück: In unserem Fall zeigen sich nur ganz leichte Anzeichen von Auswuchs. Erste Backtests zeigen bei Brot eine etwas feuchtere, klebrigere Konsistenz als in anderen Jahren. Geschmack und Konsistenz wurden aber bereits durch Besucher gewürdigt. Durch kürzeres Kneten und eine kürzere Teigführung erfhoffen wir uns, dieses Ergebnis noch zu toppen. Bei den Weihnachtsguetzli können wir gar keine negativen Auswirkungen feststellen. Wir haben Freude an unserem frisch gemahlenen Mehl der Ernte 2021!
